Liebe Freunde,
das mit dem "Heilig Leben" hat es für Euch Menschenkinder - im Vergleich zu mir, einer heiligen Kapelle - manchmal in sich. Viel einfacher ist es, als Scheinheiliger durchs Leben zu gehen, bzw. zu stolpern. Aber der liebe Gott sieht halt ein bischen tiefer ... Ein nachdenklicher Text, ausgehende von einer Morgenpredigt von Papst Franzsikus, auf der Internetseite kath.net.
Liebe Grüße von Leo,
Eurer sprechenden Kapelle aus Tronetshofen
Gott vergibt alles, nur die Heuchelei nicht
Franziskus in Santa Marta: Die drei Worte der zweiten Woche der Fastenzeit – Einladung zur Umkehr, die große Vergebung und die Heuchelei, Falle des Satans. Die falschen Heiligen und das wahre Tun des
Guten. Von Armin Schwibach
Rom (kath.net/as) Dienstag der zweiten Woche der Fastenzeit. Papst Franziskus kommentierte bei seiner Predigt zur Morgenmesse in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ die
Lesungen vom Tag (Jes 1,10.16-20; Mt 23,1-12).
Der Papst unterstrich: zwischen den „falschen Heiligen“, die sich auch angesichts des Himmels eher darum bemühen, den Anschein zu bewahren als etwas zu sein, und den geheiligten Sündern, die jenseits
des begangenen Übels gelernt haben, ein größeres Gut zu tun, gibt es keinen Zweifel darüber, wen Gott bevorzugt.
Die Worte des Propheten Jesaja sind für Franziskus ein Imperativ und gleichzeitig eine Einladung, die von Gott komme: „Hört auf, vor meinen Augen Böses zu tun! Lernt, Gutes zu tun! Sorgt für das
Recht! Helft den Unterdrückten! Verschafft den Waisen Recht, tretet ein für die Witwen!“ (V. 16-17). Damit seien jene gemeint, an die niemand denke, unter diesen auch die ihrem Schicksal überlassenen
alten Menschen, die Kinder, die nicht zur Schule gingen, und jene Kinder, die sich nicht bekreuzigen könnten. Hinter dem Imperativ und der Einladung stehe im Wesentlichen die immerwährende
Aufforderung zur Umkehr:
„Wie aber kann ich umkehren? ‚Lernt, Gutes zu tun!’ Die Umkehr. Den Schmutz des Herzens beseitigt man nicht, wie man irgendeinen Fleck entfernt: da gehen wir in die Reinigung und kommen sauber wieder
raus... Man beseitigt ihn dadurch, dass man etwas ‚tut’: einen anderen Weg einschlagen, einen Weg, der nicht der Weg des Bösen ist. ‚Lernt, Gutes zu tun!’, das heißt den Weg des Tuns des Guten. Und
wie tue ich das Gute? Das ist einfach! ‚Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten! Verschafft den Waisen Recht, tretet ein für die Witwen!’: lasst ihnen Gerechtigkeit gewähren, geht dorthin, wo
die Wunden der Menschheit sind, wo so viel Schmerz ist... Und wenn du so handelst, wenn du das Gute tust, wirst du dein Herz reinigen“.
Diese Verheißung eines gereinigten Herzens, das heißt eines Herzens, dem vergeben worden sei, komme von Gott selbst, der angesichts dessen, der konkret den Nächsten liebe, keine „Buchhaltung über die
Sünden“ führe:
„Wenn du das tust, wenn du diesen Weg einschlägst, auf den ich dich einlade – so spricht der Herr –‚ ,sollen eure Sünden weiß werden wie Schnee, wären sie auch rot wie Scharlach’ (vgl. V. 18). Das
ist eine Übertreibung. Der Herr übertreibt: doch das ist die Wahrheit! Der Herr macht uns das Geschenk seiner Vergebung. Der Herr vergibt großherzig. ‚Tja, ich vergebe dir bis zu diesem Punkt, dann
schauen wir weiter...’. Nein, nein! Der Herr vergibt immer alles! Alles! Wenn du aber willst, dass dir vergeben wird, dann musst du den Weg des Tuns des Guten einschlagen. Das ist das
Geschenk!“.
Das Evangelium dagegen zeige eine Gruppe von Menschen, die schlau seien, jene, „die zwar Richtiges sagen, aber dann das Gegenteil tun“. „Alle sind wir schlau“, so Franziskus, „und finden immer einen
Weg, der nicht der rechte ist, um gerechter zu scheinen als wir es sind: das ist der Weg der Heuchelei“.
„Diese Leute da“, so der Papst weiter, „tun so, als kehrten sie um, doch ihr Herz ist eine Lüge, sie sind Lügner! Es ist eine Lüge...Ihr Herz gehört nicht dem Herrn. Es gehört dem Vater der Lüge: dem
Satan. Und das ist die Scheinheiligkeit. Jesus zog solchen Leuten tausend Mal die Sünder vor. Warum? Die Sünder sagten die Wahrheit über sich selbst. ‚Herr, geh weg von mir, ich bin ein Sünder’ (Lk
5,8): das hatte Petrus einmal gesagt. Einer von denen da sagt so etwas nie! ‚Ich danke dir, Herr, weil ich kein Sünder bin, weil ich gerecht bin...’. In der zweiten Woche der Fastenzeit sind da diese
drei Worte, über die es nachzudenken, die es zu betrachten gilt: die Einladung zur Umkehr, das Geschenk, das uns der Herr machen wird, das heißt eine große Vergebung, eine große Vergebung, und die
Falle, das heißt: so zu tun, als kehre man um, während man jedoch den Weg der Heuchelei einschlägt“.
www.kath.net 3. März 2015