Liebe Freunde,
gerade bei den sogenannten Sterberosenkränzen sehe ich oft in meinen Räumen Menschen, die sehr traurig sind. Ich hoffe dann immer, dass die traurigen Menschen Freunde haben, die sie trösten und gern haben. Glaubt mir, die Traurigkeit gehört in gewisser Weise einfach zum Leben dazu.
Wie freut es mich, wenn ich als sprechenden Kapelle in der Mitte des Ortes, die vor kurzem noch sehr traurigen Menschen wieder lachen höre. So sollte es sein.
Immer wieder höre ich auch von Menschen, die aufgrund einer Krankheit sehr viel traurig sind. Auch ihnen wünsche ich wirkliche Hilfe und gute Menschen zur Seite.
Heute möchte ich jedoch auf eine andere Situation von Traurigkeit eingehen. Eine Form die oft - ohne dass es die betreffende Person bewußt wahrnimmt - zum wirklichen Stolperstein werden kann. Es geht um eine beständige Traurigkeit, für die eine Person keinen wirklichen Trost annehmen will. Es ist nun mal so, dass eine traurige, leidende oder kranke Person leicht im Mittelpunkt steht. Unbewußt kann es geschehen, dass diese Person irgend wann nicht mehr den Trost der Mitmenschen, sondern dieses "im Mittelpunkt stehen" als angenehm empfindet. Eine Hilfe wird dann schwer möglich. Im Innersten macht diese Art von Traurigkeit natürlich keine Freude. Ich wünsche darum allen Menschen die Kraft, auf das Schöne und Helle zu blicken. Versucht den Trost der Mitmenschen anzunehmen, öffnet diesem Trost so gut es geht Euer Herz und versucht gleichzeitig so bald wie möglich wieder selbst anderen Trost zu spenden. Lasst Euch nicht in eine "egoistische" Traurigkeit führen. Sucht die Freude.
Liebe Grüße von Leo,
Eurer sprechenden Kapelle aus Tronetshofen