Nur Gott wird wirklich gerecht urteilen. Nur er kennt alle Hintergründe und Gedanken. Er ist der Sitz der Weisheit, der Liebe und der Barmherzigkeit. Unser Urteil kann nur zu leicht falsch sein.
Wie schnell entwickelt sich unser Urteil zu einem Stolperstein für unser Leben und das Leben, des von uns verurteilten! Unser Herz verschließt sich und wird in die Richtung unseres Verurteilten hart. Der Verurteilte spürt wiederum unsere schlechten Gedanken. Wenn unser Urteil in der Öffentlichkeit bekannt wird, kann unsere Verurteilung zu einem Rufmord werden. Die heilende Liebe bleibt dabei auf der Strecke.
Und dennoch sind wir gerufen, der "Hüter" unseres Bruders zu sein: Wer würde seinem Freund, dem Gefahr droht, nicht zu Hilfe eilen? Wie sollen wir vor Gott treten, wenn wir unseren Bruder, unsere Schwester nicht gerettet haben? Wir sind gerufen unsere Hilfe anzubieten, vorbildlich zu leben und der Wahrheit zu dienen. Liebe kann fordernd sein. Liebe versucht aber nicht zu verletzen. Liebe macht ein Geschenk. Liebe soll gut tun.
Nochmals: Urteile nicht! Liebe! Jeder notwendige Hinweis möge wie ein Geschenk den anderen erreichen.
Es gibt zahlreiche Einflüsse, die Menschen in unseren Augen fehlerhaft erscheinen lassen. Oft kann die einzelen Person jedoch nichts dafür. Deshalb Vorsicht in unserem Urteil: Gott allein weiß alles.